Wer regelmässig auf Festivals geht oder im süddeutschen Raum in Discos unterwegs ist, kennt die beiden Fragen vermutlich und kann hier aufhören zu lesen.
Auf einigen der grösseren Rock-Festivals (z.b. Hurricane, Southside, Deichbrand) erklären grosse Plakate, worum es geht:
Wer belästigt wurde, Angst hat, oder sich sonst in irgendeiner Form unwohl fühlt, kann sich mit dem Satz „Wo geht’s nach Panama?“ an Security- oder Festivalmitarbeiter, aber auch Polizei und Sanitäter wenden.
Ohne weitere Rückfragen werden die Hilfesuchenden dann in eine geschützte Umgebung abseits des Festivaltrubels gebracht.
Eine ähnliche Funktion hat die Frage „Ist Luisa da“ insbesondere im bayrischen Raum in Kneipen und Discotheken, allerdings mit klarem Fokus darauf, Belästigungen zu verhindern.
Uns gefällt „Panama“ aus vielen Gründen. Zum einen richtet sich das Angebot an alle Geschlechter. Zum anderen spielt der Grund, warum man sich unwohl fühlt, überhaupt keine Rolle. Ob Panikattacke, Alkoholmissbrauch oder sexueller Übergriff, jedes Anliegen wird als Grund akzeptiert (es gibt kein „grundlos“) und das Ziel ist, den Panama-Suchenden in eine sichere Umgebung zu bringen. Es geht nicht um Täter und Opfer, es geht um Menschen, die sich Hilfe wünschen. Es geht nicht um einen „objektiven“ Tatbestand sondern um subjektives und höchst individuelles Unwohlsein.